Das Wetter wird ja gerne als Metapher für alles Mögliche verwendet und die momentanen April-Kapriolen aus Schneestürmen und Sonnenschein laden regelrecht dazu ein, Vergleiche zum Auf und Ab des Lebens zu ziehen.

Ich hatte heute Stalldienst und natürlich ging das Schneegestöber genau in dem Moment los, als ich mit dem Offenstall fertig war und raus auf den Paddock-Trail musste. Der Wind schleuderte mir abwechselnd Schneeflocken und Hagelkörner entgegen, aber statt zu fluchen oder mir leidzutun, fühlte ich mich in diesem Moment vor allem eines: unglaublich lebendig. Ich nahm dieses wilde Wetter an und ließ mich ganz auf das Erlebnis ein. Genauso wie ich immer mehr zu leben lerne: mit einem Ja zu dem, was ist.

Ich will mit der Bereitschaft leben, mich auch dem zu stellen, was ich vielleicht lieber vermeiden will, einfach, weil auch das dazu gehört. Weil Leben eben immer die ganze Tüte bedeutet und nicht nur die Zierschleife oben drauf. Weil ich viel zu oft Bequemlichkeit, Vernunft und Sicherheit gewählt habe, statt auch mal was zu wagen. Und weil Wind und Schnee einfach auch richtig toll sein können.

Schneegestöber