Vor ein paar Tagen fand ich am Morgen einige Schneeflocken auf unserem Balkontisch. Die fielen mir nur auf, weil der Tisch dunkel ist, denn es war wirklich eine lächerlich winzige Menge Schnee. Aber diese Flocken rührten mich tief an, denn sie ließen mich an meine erste große Ponyliebe Bubi denken …
Bubi war ein etwas verrücktes, furchtloses Ponylein und er hätte für mich alles getan. Einmal ließ ich mich auf einem Schlitten von ihm durch den Schnee ziehen. Das ist inzwischen endlos lange her, ich war damals vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen. Und doch war mir dieser Moment plötzlich wieder so nah und so intensiv spürbar, als würde das Schimmelchen tatsächlich vor mir laufen, ich auf dem Schlitten kauernd, jeden Moment kurz vor’m Umkippen, weil der kleine Kerl jede Kurve in einem Affenzahn nahm. Und ich lachte aus vollem Hals …
Oft heißt es, dass man sich nicht mit dem Gestern befassen und nicht in der Vergangenheit leben soll. Aber unsere Erinnerungen sind ein so kostbarer Schatz! Niemand kann mir meinen Bubi von damals nehmen, auch wenn er schon lange gestorben ist. Niemand kann mir mein Lachen auf dem Schlitten nehmen. Niemand meine kindliche Freude. Ich hüte all das und vieles mehr tief in meinem Herzen.
Was sind Eure schönsten Erinnerungen?
Liebe Tania,
ja, Erinnerungen sind wie noch lebende Wurzeln aus denen wir unsere aktuelle Lebenskraft holen. So, wie dein Lachen auf dem Schlitten Vergangenheit ist, wird es jetzt zur erlebten Freude.
Ich denke auch, dass Wiederholungen etwas ganz, ganz Wichtiges ist. Ob beim Lernen, Üben o.a. Und Erinnerungen sind doch auch Wiederholungen im Geiste. Mentale Übungen!
Es ist wirklich schön, Dich wieder zu lesen.
Eine frohe, besinnliche, erinnerungsreiche Weihnachtszeit wünscht Dir,
Klaus
Lieber Klaus,
ein ganz herzliches Dankeschön für Deine lieben Zeilen – ich freu mich sehr!
Alles Gute und auch Dir ein besinnliches, schönes Fest,
Tania